Immer mehr Menschen leiden unter Einsamkeit und ihrem Leben als Single. In NRW sind es 20 Prozent der Bevölkerung, die sich laut einer neuen Studie des Landtages einsam fühlen. Gleichzeitig steigt der Wunsch nach einer festen Partnerschaft. Die Kölner Partnervermittlerin Simone Janssen erlebt einen Boom an Anfragen, wirbt für echte Begegnung und die Liebe als bestem Weg zu mehr Resilienz.
Der Wunsch ist schon lange im Kopf: Endlich den Menschen zu finden, der perfekt ins eigene Leben passt. Der Interessen teilt, Gefühle erwidert, Vertrauen schenkt, Sicherheit gibt – und das gerne im Dauer-Abo. Die Zeiten aber sind frostig. Schlechte Nachrichten häufen sich, Angst und Unsicherheit nehmen zu, und Corona hat in Sachen Abstand halten und für sich Bleiben ganze Arbeit geleistet.
Menschen leiden zunehmend unter ihrem Alleinsein. Das betrifft keineswegs nur Senioren. Auch Studierende wenden sich immer häufiger an die psychologischen Beratungsstellen der Hochschulen. Dabei ist die Isolation durch die Pandemie, erst aufgezwungen, mittlerweile zur Gewohnheit geworden. Selbst unter Freunden hat das Miteinander gelitten. Noch schwieriger wird es beim Thema Partnerschaft. Die große Liebe zu finden, war noch nie leicht. Jetzt aber müssen Orte der Begegnung gefunden, muss Begegnung selbst wieder eingeübt werden.
Simone Janssen, seit 30 Jahren Chefin der Kölner Partneragentur Wir 2 Partnertreff, bemerkt eine zunehmende Verunsicherung der Menschen. “Das Bedürfnis nach einer zuverlässigen Beziehung hat zugenommen. Man möchte die schwierigen Zeiten mit Krieg, Energiekrise, Klima und Corona nicht allein durchstehen, sondern zu zweit”. Partnersuchende wünschten sich, endlich anzukommen und etwas zu finden, das so selten geworden ist wie Regen im August: eine langfristige Partnerschaft.
Die Schwierigkeit, den oder die Richtige zu finden, hat für Simone Janssen verschiedene Gründe. Früher etwa waren das Berufsleben oder die Treffen bei Freunden eine sichere Bank, um Beziehungen anzubahnen. Heute fehlt es durch Homeoffice und Vereinzelung an Gelegenheit. Nicht selten mangelt es den Partnersuchenden aber auch an Geduld und Zeit. “Sich zu verlieben braucht die Bereitschaft, den anderen wirklich kennenzulernen. Man muss Zeit miteinander verbringen”, sagt Simone Janssen, “wer dazu nicht bereit ist, sondern das Gegenüber sofort aussortiert, weil die Haarfarbe oder das Hobby nicht passen, steht dem eigenen Glück im Wege. Wir müssen einander die Chance geben, uns zu zeigen – mit Stärken und Schwächen, mit all den Facetten unserer Persönlichkeit. Das klappt nicht bei einem schnellen Kaffee to Go”.
Verantwortlich für das Anspruchsdenken sei nicht zuletzt die Illusion der unendlichen Auswahl. So, als stünde an der nächsten Ecke auch der nächste Traummann, die bessere Traumfrau. Passende Herzensmenschen aber sind in Wahrheit eine rare Spezies, die Zeit und Pflege braucht.
Auch deshalb erscheint die klassische, analoge Partnersuche jenseits von schnellem Bildchen-wisch-und-weg und oberflächlichem Online-Plausch heute zeitgemäßer denn je. “Wir schwören auch in der Vermittlung auf den persönlichen Kontakt. Statt kalter Algorithmen und digitalem Übereinstimmungs-Bingo kommt es in der professionellen Partnersuche auf menschliche Kompetenz an: auf Erfahrung, Empathie und das Interesse an den Menschen, die da vor einem sitzen”.
Der Rest ist die Bereitschaft der Beziehungssuchenden, sich einzulassen – auf echte Begegnung, auf Humor, Charakter, Eigenart. “Wie oft hören wir: Liebe auf den ersten Blick war es nicht, aber mit der Zeit ist Liebe daraus geworden. In vielen Fällen lohnt es sich, einfach mal dranzubleiben”. Schließlich, so Simone Janssen, sei eine tragfähige Beziehung zwischen zwei Menschen der beste Weg durch die Krisen unserer Zeit: “Liebe fördert die Resilienz. Liebe macht stark und am Ende widerstandfähig gegen jede Art von Kälte”.
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